
Wo uns Sexismus im Alltag begegnet: Mehr Geld kriegt Mann sowieso – und auch sonst ist er fast immer die Norm.
Was haben Smartphone und Klaviertastatur gemeinsam? Beide sind zu groß für die durchschnittliche Frauenhand. Die Handspannweite einer Frau ist im Schnitt 10 bis 20 Prozent kleiner als bei Männern. Auch bei vielen anderen Alltagsgegenständen ist der Mann die Norm – und Frauen haben Pech. Die Standardeinstellungen für Klimaanlagen z. B. stammen aus den 1960ern und sind an 40-jährige Männer angepasst. Damit sind sie meist zu kalt für Frauen eingestellt. Ihr Körper kann sich weniger gut an die Kälte anpassen, da sie oft weniger Muskelmasse haben. Viele Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern, die auch nach Jahren feministischer Bestrebungen nicht geändert wurden, scheinen eigentlich ein leicht lösbares Problem zu sein.
Prinzipiell nichts Neues: Frauen verdienen weniger als Männer und arbeiten, trotz gestiegenem Anteil an Erwerbstätigen, häufig in anderen Branchen. Mehr Männer arbeiten im Handwerk oder Baugewerbe, mehr Frauen als Erzieherin, Bürokraft oder Verkäuferin.
Das wirkt sich auf Ansehen und Lohnunterschied aus. Laut einer Studie vom DIW sinken in einem Beruf die Löhne, sobald dort mehr als 60 Prozent Frauen arbeiten. Sobald sich viele Frauen einer Branche zuwenden, sinken dort Ansehen und Gehälter. So galten Friseur und Kellner früher als angesehene Berufe, die durch die steigende Zahl von Frauen an Status verloren. Es gibt auch den umgekehrten Effekt: Berufe, die früher von Frauen ausgeübt wurden und nun männerdominiert sind, sind in Ansehen und Entlohnung gestiegen, z. B. Programmierer. Aber auch in dieser Branche gibt es einen Gender-Pay-Gap, der mit den Jahren der Berufserfahrung steigt.
Bedürfnisse von Frauen werden oft nicht bedacht, weil sie nicht erfasst werden. Politische und wirtschaftliche Entscheidungen basieren auf Daten. In den Datenbanken sind Frauen unterrepräsentiert oder Geschlechter nicht ausgewiesen. Spracherkennungssysteme haben Probleme, weibliche Stimmen zu erkennen, weil die künstliche Intelligenz mit männlich dominierten Datensätzen gelernt hat. KI, die bei Bewerbungsverfahren eingesetzt wird, sucht überproportional häufig Männer aus, da die Datenbanken übermäßig oft männliche Daten enthalten. Gesichtserkennungssysteme werden als sexistisch und rassistisch kritisiert, weil die Systeme hauptsächlich mit Datensätzen weißer Menschen lernen und so schlechter die Gesichter schwarzer Frauen erkennen. Das ist gefährlich, weil sie dadurch überdurchschnittlich häufig falsch zugeordnet und z. B. für Straftäterinnen gehalten werden.
In den meisten Drogerien ist es normal, dass Frauen mehr für quasi identische Produkte zahlen müssen. Dieser Aufpreis wird „Pink Tax“ oder „Gender Pricing“ genannt. Frauenprodukte sind besonders häufig rosa verpackt, die für Männer dunkelblau. Besonders hoch sind die Unterschiede bei Rasierartikeln oder Parfums. Dass das ungerecht ist, ist klar. Warum ändert sich nichts daran? Studien zeigen, dass Frauen bereit sind, mehr Geld für ihr Äußeres auszugeben als Männer. Der Druck auf Frauen, einem bestimmten, auch in der Werbung vermittelten Körperbild zu entsprechen, ist hoch. Und solange mit diesem Druck auf Frauen Geld verdient werden kann, scheint Gerechtigkeit in weiter Ferne.
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