Johannes Klemt / Johannes Klemt

Tobias Lübbert

Vielen Dank und jetzt erst recht!

Liebe Wählerinnen und Wähler,

Die Linke Teltow­-Fläming bedankt sich herzlichst bei Ihnen für Ihre Stimmen und Ihr damit zum Aus­druck gebrachtes Vertrauen in un­sere Arbeit. Teltow-­Fläming, geführt von einer Landrätin der Linken, ist immer noch einer der erfolgreichs­ten Landkreise Deutschlands. Die aktuelle finanzielle Schieflage des Kreises begründet sich hauptsäch­lich aus den gestrichenen Zuschüs­sen und Förderungen seitens der Bundes­ und Landesebene.

Gleich­wohl sind 8,7 % der Stimmen im Kreis unser schlechtestes Ergebnis der Geschichte und müssen dringend aufgearbeitet werden. Wir haben im Kreis unseren Fokus auf dem ÖPNV, bezahlbaren Mieten, Gesundheitsversorgung auf dem Land, der Wirtschaft, Digitalisierung und anderen kommunalpolitischen Kernthemen gehabt.

Zudem haben wir mit der Volksinitiative Schule­ satt eine Initiative für kostenloses Schulessen im Land gestartet, die statistisch von deutlich mehr Men­schen für gut befunden wird, als es unsere Ergebnisse in Kreis und Kommunen darstellen.

Und trotzdem zeigt das Ergebnis, dass wir nicht mehr mit unseren Themen durchkommen, sondern uns, auch medial, Themen in den Vordergrund gestellt werden, die eigentlich nicht unsere dringendsten Hauptthemen sind.

Wie können wir das brechen? Nun liegt es also an uns herauszufinden, wieso wir im Kreis so viel Vertrauen eingebüßt haben. Dabei dürfen und werden wir nicht die einfachen Antworten in der Abspaltung des BSW, AfD oder Populismus suchen, sondern wer­den selbstkritisch auf unsere Ziele und unsere Erfolge und Misserfolge schauen müssen. Wo kommen wir mit unseren Themen überhaupt noch bei den Menschen an, welche Wege lohnen sich noch, welche digitalen Wege nutzen wir noch gar nicht und wieso. Wo existiert die Linke kaum noch und wieso ist das so?

Dabei setzen wir auch auf Sie, liebe Leserinnen und Leser. Teilen Sie uns gerne über die Mail info@dielinke- tf.de mit, welche Themen Ihnen die wichtigsten sind und wo wir aus Ihrer Sicht nachgelassen haben.

Gleichzeitig kann positiv festgestellt werden, dass wir als Linke in Teltow­-Fläming im Umbruch stehen. Unse­re gewählten Kandidatinnen und Kandidaten sind Menschen, die in Vereinen, Stammtischen, Initiativen und Verbänden aktiv sind und für authentische, linke Überzeugungen und Politik stehen. Eine Politik für die Menschen vor Ort. Egal ob für alteingesessene oder frisch hinzu­gekommene Bevölkerung unseres schönen Landkreises.

Wir hatten in den vergangenen Jahren Zulauf von jungen Menschen und neuen Gesichtern. Unsere Struk­turen konnten, gerade im städti­schen Raum, verjüngt werden. Im ländlichen Raum ist uns das leider noch nicht gelungen. Auch hier wol­len wir dringend prüfen wieso und gegensteuern, um auch auf dem Land wieder Menschen in unseren Reihen begrüßen zu dürfen, die für einen Aufbruch und eine nötige Er­neuerung in sozialen Themen stehen.

Diese Verjüngung trägt, wenn man es so nennen mag, sogar bei unse­rem aktuellen Wahldesaster erste Erfolge. Noch 2019 waren wir in der Brandenburger Kommunalwahl als Linke Teltow­-Fläming nur der siebent beste Kreisverband unserer Partei. Mittlerweile haben wir dieselben (zugegeben schlechten) Wahlergeb­nisse wie Potsdam und stehen im Brandenburger Vergleich auf dem 4. Platz unserer Kreisverbände. Und: Auch in den ersten Tagen nach der Wahl sind weiter Menschen zu uns gestoßen. Nach dem Motto JETZT ERST RECHT freuen wir uns über jede und jeden! Nur gemein­sam wird es die Linke schaffen, sich selbst aus diesem Tief zu befreien.

Gemeinsam bedeutet für uns ge­meinsam mit den Genossinnen und Genossen, mit den Bürgerinnen und Bürgern, mit den Vereinen und Initiativen. Gemeinsam mit Ihnen!