Das gemeinsame Wahlplakat

Ungewöhnlicher Zusammenschluss - Bilanz zur Bürgermeisterwahl in Am Mellensee

2015 – Bürgermeisterwahl in Am Mellensee und kein eigener Kandidat in Sicht, zu unbekannt oder zu „unwillig“. Bereits zum Ende des vergangenen Jahres gab es von Herrn Broshog eine Anfrage, ob er sich bei uns mit seinen Vorhaben für die nächste Wahlperiode vorstellen darf. Aufgrund der Erfahrungen der letzten sieben Jahre - das erste brauchten wohl alle, um sich zusammen zu finden – hatte unsere Basisorganisation keine Einwände gegen dieses Ansinnen. Die beiden anderen Bewerber wollten eine derartige Chance nicht nutzen. So saßen wir also mit unserem alten und nun auch neuen Bürgermeister zusammen und diskutierten über Erreichtes und Geplantes, über Zukunftsvisionen. Über die gewünschte Art und den Umfang einer Unterstützung im Wahlkampf blieben grundsätzlich keine Fragen offen. Auch war von Beginn an klar, dass die Kandidatur von der CDU-Ortsgruppe und den ortsansässigen Freien Wählern mitgetragen wird. Natürlich mussten wir uns mit dieser Konstellation auseinander setzten, ging es doch um die Kommunalpolitik der nächsten acht Jahre. Nicht einstimmig, aber doch mehrheitlich trafen wir die Entscheidung, die Kandidatur durch die Mitarbeit im Wahlkampfteam zu unterstützen. Dort konnten wir auf die Wahlaussagen, die Flyer- und Plakatgestaltung und den Inhalt Einfluss nehmen, mit den anderen Unterstützern um Konsens ringen und die Wahlkampftour mit planen.

Immer wieder wurden wir angesprochen, ob wir es mit unseren Zielen vereinbaren können, gemeinsam mit der CDU und den Freien Wählern auf einem Plakat zu stehen. Ja, konnten wir, denn es ging und geht um Kommunal- und nicht um Landes-, Bundes- oder Parteienpolitik, ausschließlich das Wohl der Gemeinde mit all ihren alten und neuen Einwohnerinnen und Einwohnern verdient bei einer derartigen Entscheidung unsere Aufmerksamkeit.

Das Wahlergebnis, knapp 62 Prozent für „unseren“ Kandidaten bei einer Wahlbeteiligung geringfügig unter 52 Prozent, zeigt, dass auch der Wähler unterscheidet, für welche Verwaltungsebene er seine Stimme abgeben soll.

Judith Kruppa, Vorsitzende Basisorganisation Am Mellensee