Diese Website verwendet Cookies. Warum wir Cookies einsetzen und wie Sie diese deaktivieren können, erfahren Sie unter Datenschutz.
Zum Hauptinhalt springen
Anne Stolpe, Helmuth Markov, Werner Borchert, Carsten Preuß (v.r.n.l.)

Nie wieder Krieg! Besuch im Garnisonsmuseum und im Museum „Roter Stern“ in Wünsdorf

Fotos: Jörg Wanke

Am 14. August 2014 besuchten der Brandenburger Justizminister Dr. Helmuth Markov (DIE LINKE) und Carsten Preuß, Direktkandidat der LINKEN für die Landtagswahl im Wahlkreis 25, das Garnisonsmuseum in der Wünsdorfer Bücherstadt. Der Besuch der beiden Museen stand im Kontext mit dem 100. Jahrestag des Beginns des Ersten Weltkrieges, dem 75. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges, des 70. Jahrestages des Attentats auf Hitler und des 20. Jahrestages des Abzugs der russischen Truppen.

„Das Garnisonsmuseum stellt anschaulich die Geschichte des Militärstandortes Zossen-Wünsdorf dar. Es ist gerade in diesem Jahr, 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs und 75 Jahre nach Beginn des Zweiten Weltkrieges ein musealer Schatz. Das Besondere an dem Museum ist die ortsbezogene Geschichtsaufbereitung. Die Rolle Zossen-Wünsdorf ist beispielgebend herausgearbeitet.“, so Helmuth Markov. „Es ist wichtig, die Geschichte aufzuarbeiten und damit Vorsorge zu leisten, dass so etwas nie wieder passiert!“, ergänzte Carsten Preuß.

Nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus nutzten die sowjetischen Truppen die Militärliegenschaft Wünsdorf und richteten dort das Oberkommando der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland ein. Vor 20 Jahren, im Spätsommer 1994, endete nach 49 Jahren und drei Monaten die Truppenpräsenz der Westgruppe der sowjetischen bzw. russischen Armee in Deutschland. Carsten Preuß würdigte den Truppenabzug als „eine diplomatische und logistische Meisterleistung.“ Das aus privaten Mitteln und Spenden finanzierte Museum „Roter Stern“ bietet einen Überblick über die Geschichte der sowjetischen bzw. russischen Truppen in Deutschland und über den Soldatenalltag in Wünsdorf.

Hintergrund:

Zur Geschichte des Militärstandortes Wünsdorf:

1907 begann bei Zossen und Wünsdorf die Anlage eines Truppenübungsplatzes. Hierfür mussten 1911 die Einwohner von Zehrensdorf bei Wünsdorf ihren auf dem Übungsplatz liegenden Ort verlassen. Es entstanden erste Kasernengelände im Truppenlager Zossen. 1912 wurden das Fernsprech- und Telegrafenamt und 1913 die Infanterieschule errichtet. Kurz danach wurden bei Wünsdorf eine Militär-Turnanstalt und eine Infanterie-Schießschule errichtet. Es folgten ein Truppen-Barackenlager und nach Kriegsbeginn 1914 weitere Kasernenbauten, ein Lazarett und Pferdeställe sowie zwei Sonderlager für Kriegsgefangene. In einem der Lager, dem Halbmondlager für Muslime, wurde 1915 sogar eine Moschee eingeweiht. Verstorbene Kriegsgefangene wurden auf einem Friedhof bei Zehrensdorf beigesetzt. In Wünsdorf wurden somit Soldaten im großen Stil ausgebildet und trainiert für die Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts.

Nach 1918 wurde das Truppenlager Zossen zunächst durch Freikorps genutzt. Durch die Beschränkungen des Militärs wurden verschiedene Bereiche von 1920 bis 1930 vorübergehend zivil genutzt. Das noch vorhandene militärische Leben verlagerte sich von Zossen nach Wünsdorf.

Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 entwickelte sich Wünsdorf zu einem Zentrum der Entwicklung der schnellen Truppen. Grund der Wiederaufrüstung waren die Kriegspläne Adolf Hitlers. Die Wiederbewaffnung hatte bereits während der Weimarer Republik heimlich begonnen und wurde seit der Machtübernahme Hitlers forciert. Am 1. November 1933 begann im Stammlager Zossen mit der Aufstellung des Kraftfahr-Lehrkommandos Zossen der geheime Aufbau der deutschen Panzertruppen.

Dies war ein Verstoß gegen den Versailler Vertrag. Aus dem Kraftfahr-Lehrkommando entwickelten sich schon wenig später die ersten Panzertruppen. Mit der ab 1935 offen beginnenden Wiederaufrüstung im NS-Staat erfuhr auch Zossen/Wünsdorf einen starken Ausbau des Kasernengeländes als Standort für Panzertruppen. Ab 1937 begann der Bau unterirdischer Bunkeranlagen für den Generalstab des Oberkommandos des Heeres (OKH) mit insgesamt 23 Bunkerhäusern („Maybach I“ und „Maybach II“) sowie einem Bunker für die Nachrichtenzentrale („Zeppelin“).

Nach der Befreiung vom Hitlerfaschismus nutzten die sowjetischen Truppen die Militärliegenschaft Wünsdorf und richteten dort das Oberkommando der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland (GSSD) ein.

Im Spätsommer 1994 endete nach 49 Jahren und drei Monaten die Truppenpräsenz der Westgruppe der sowjetischen bzw. russischen Armee in Deutschland. Der Truppenabzug war eine diplomatische und logistische Meisterleistung. Wie viel russische Soldaten, Offiziere und Familienangehörige in Deutschland waren, lässt sich nicht genau sagen. Die Streitkräfte wurden mehrfach verringert und im Jahr der Wende standen insgesamt etwa 338.800 sowjetische Soldaten sowie 207.400 Zivilangestellte und Familienangehörige in Deutschland. Stab und Verwaltung waren in Wünsdorf in ehemaligen Wehrmachtskasernen untergebracht. Allein hier lebten zwischen 35.000 und 75.000 Sowjetbürger. Im Rahmen des 20. Jahrestages des Abzugs der russischen Truppen aus Deutschland hatte die Bücherstadt-Tourismus GmbH am 11. Juni 2014 eine Gedenkveranstaltung in Wünsdorf organisiert, an der auch Helmuth Markov und Carsten Preuß teilnahmen. 


Parteimitglied werden kann man hier.

Aktuelle Termine von uns

  1. Fraktion DIE LINKE/Die PARTEI im Kreistag Teltow-Fläming Unsere Abgeordneten
    17:00 - 21:00 Uhr
    Luckenwalde, Kreishaus Luckenwalde

    Sitzung des Kreistages Teltow-Fläming

    In meinen Kalender eintragen
  1. 10:00 Uhr
    Ludwigsfelde, Geschäftsstelle DIE LINKE. Regionalverband TGL, LinksTreff Ludwigsfelde DIE LINKE. Regionalverband Trebbin-Großbeeren-Ludwigsfelde

    Politfrühschoppen im Linkstreff

    In meinen Kalender eintragen
  1. DIE LINKE. Teltow-Fläming Fraktion DIE LINKE/Die PARTEI im Kreistag Teltow-Fläming Unsere Abgeordneten
    14:00 - 18:00 Uhr
    Boulevard, Luckenwalde Kreisvorstand DIE LINKE. Teltow-Fläming

    33. Familienfest der LINKEN Teltow-Fläming

    In meinen Kalender eintragen
Linksblick, Ausgabe April/Mai 2024

Linksblick

Zur aktuellen Ausgabe unserer Kreiszeitung kommen Sie hier.

Einblicke, Ausgabe April/Mai 2024

Einblicke

Die aktuelle Ausgabe der Zeitung unserer Kreistagsfraktion lesen Sie hier.

EinBlick - Newsletter unserer Kreistagsgfraktion

EinBlick

Zum Newsletter unserer Kreistagsfraktion mit dem Bericht zur zurückliegenden Kreistagssitzung kommen Sie hier.

Watching you - AfD-Monitoring