Deutschunterricht für Asylbewerber, nicht nur eine Pflichtkür
Annerose Gericke (Basisorganisation Trebbin) ist Deutschlehrerin und schon seit einigen Jahren im Ruhestand, dennoch ist sie aktiv. Seit Mitte September hat die deutsche Sprache für sie eine besondere Bedeutung bekommen, denn normalerweise betrachtete sie diese bisher nicht aus der Sicht, weshalb es „das“ Auto, „die“ S-Bahn oder „der“ Zug heißt. Doch seit diesem Zeitpunkt haben diese Worte eine ganz andere Bedeutung für sie bekommen, denn einmal in der Woche erteilt sie Deutschunterricht für Flüchtlinge in der Traglufthalle in Schönhagen, welche sich auf dem Gelände des dortigen Flughafens befindet.
Diese große Halle wurde ursprünglich für zwei Jahre angemietet und sollte ca. 300 Personen Platz bieten. Aufgrund der geringeren Anzahl von Flüchtlingen wird sie nun, erst Mitte Juni 2016 bezogen, am 30. April 2017 geschlossen.
Ab 14. Juli 2016 haben Engagierte mit dem Deutschunterricht, zunächst in der Trebbiner Grundschule, begonnen, da der Teilnehmerkreis anfänglich größer war. Mittlerweile aber wurden schon einige Entscheidungen für Flüchtlinge getroffen, zum Beispiel am Deutschunterricht oder einem dreimonatigen Praktikum teilzunehmen. Momentan leben nur 63 Personen in der Halle. Es sind vorwiegend junge Männer aus Syrien, Afghanistan, Eritrea, dem Irak, dem Iran und anderen.
Beeindruckend ist, wie sauber und ruhig die Halle ist, abgesehen vom Lärm der Gebläse, die Tag und Nacht die Versorgung mit Warmluft übernehmen. Die kleinen Schlafcontainer geben ihren Bewohnern etwas das Gefühl einer Intimsphäre. Draußen vor der Halle wird in separaten Containern selbst gekocht und drinnen besteht die Möglichkeit, selber Wäsche zu waschen oder sich zu beschäftigen. Zwei Fernsehapparate sorgen für ein wenig Unterhaltung.
Einige der jungen Insassen besuchen die Schulen, ältere schließen sich zu kleinen Gruppen von etwa vier bis sieben Personen zusammen und besuchen den Anfangsunterricht. Die Teilnehmer sind sehr bemüht, die deutsche Sprache zu erlernen. Es geht locker und auch mal lustig zu bei kleinen Missverständnissen, erzählt sie, wenn ein „Schüler“ zum Beispiel sagt: „Ich bin Trebbin“, statt „Ich bin aus Syrien“. Dann lachen oft alle, denn soviel verstehen die jungen Männer dann doch schon.
Viele haben in der Heimat Familien, manche drei oder mehr Kinder zurücklassen müssen und alle hoffen sie in der Fremde auf ein besseres Leben ohne leidvolle Kriegserfahrungen.
„Im Programm der LINKEN für die Bundestagswahl 2017 stehen dazu die Forderungen nach der Verteidigung des Asylrechts sowie der stärkeren Bekämpfung der Fluchtursachen in der Welt“, sagt Annerose, „und das ist wichtiger denn je, denn ich schaue auch in traurige Augen, die nicht darüber hinweg täuschen können, wie ungewiss das Schicksal dieser Menschen ist und was sie alles schon erlebt haben.
Sabine Gumpel, Basisorganisation Trebbin
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