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Peter Anders (1937-2012)

Abschied von unserem Genossen Peter Anders

Eine Legende ist tot.

Peter Anders, unser Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung Jüterbog schloss am 10. November 2012 für immer seine Augen.

Unfassbarkeit, Starre und große Trauer hat uns und die ganze Stadt erfasst.

Peter hat am 3. Oktober 1937 in Dresden das Licht der Welt erblickt, überlebte den Bombenangriff am 13. Februar 1945 auf Dresden, begann ein Lehrerstudium in Halle, wurde mit 21 Jahren Lehrer.

1976 hat er seine Ilse geheiratet und war ein ebenso liebevoller Vater für die drei Kinder Andreas, Matthias und Ulrike, wie er bis zu seinem Tod sein Opa-Dasein für seine fünf Enkelkinder, zwei in Bayern, drei in Sachsen, genoss.

Nach seinem Studium als Lehrer für Mathematik und Physik bekam er 1958 seine erste Anstellung an der Schiller-Schule in Jüterbog.

Er ist nie stehen geblieben, er hat sich im Fernstudium weiter qualifiziert für die Abiturstufe in den Fächern Astronomie und Informatik. Er war langjähriger stellvertretender Direktor der EOS für die Abiturstufe.

Peter Anders hat in den 44 Jahren unzählige Schülerinnen und Schüler unterrichtet. Wer in Jüterbog die 26-70-jährigen fragt, wen sie als Lehrer hatten, erhält oft die Antwort – Peter Anders und der war gut! Zu seinen ersten Schülern gehörten übrigens Annemarie Vlk und Bernd Rüdiger, der sich daran erinnerte, das Peter Anders zu Beginn seiner Tätigkeit als Lehrer an die Tafel schrieb: „Ich heiße jeden Tag Anders“!

Peter war auch immer ein politischer Mensch. Sein Gerechtigkeitssinn und seine Überzeugung, dass es noch etwas Besseres als den Kapitalismus geben musste – vor allem nach dem verheerenden verbrecherischen 2. Weltkrieg! – galten deshalb für ihn als Grundlage dafür, zuerst in der SED und heute in der LINKEN seine politische Heimat zu finden. Peter Anders hat nicht lange überlegt, als es galt, für die Stadtverordnetenversammlung zu kandidieren. Seit der Auflösung des Kreistages Jüterbog 1993 ist er Mitglied der SVV Jüterbog.

2003 wurde Peter Anders als Vorsitzender der SVV gewählt. Er genoss parteiübergreifend hohes Ansehen. Obwohl das ein sehr schwieriges Amt ist, hat sich Peter nie aus der Fassung bringen lassen und hat immer auch seine Vermittlungsrolle wahrgenommen.

Seine Frau Ilse hat mir für meine Rede zu seinem 75. Geburtstag am 3. Oktober gesagt, dass bei Peter die Lebensprioritäten in Stichworten so zusammen zu fassen sind: 1. Seine Familie, 2. Politik/seine Partei, 3. Das/sein Theater der Werktätigen.

Ab 1959 setzte er seine Theaterleidenschaft aus seiner Schul- und Studienzeit im Theater der Werktätigen fort.

Das Theater ist in diesem Jahr 63 Jahre alt (1949). Mindestens so viele Inszenierungen, Programme und Auftritte wurden in dieser Zeit absolviert.

Zurzeit müht sich das Theater in den Proben zu „Ein Weihnachtsmärchen“ nach Charles Dickens, der in diesem Jahr 200 Jahre alt geworden wäre. Das Stück soll Weihnachten Premiere haben. Auch hier reißt Peter eine große Lücke.

Nicht zuletzt das Theaterspiel hat ihm neben der Arbeit an der Schule die wichtige Anerkennung gebracht. Knapp 30 Rollen zählt die Andersche Statistik.

Dem „Finkenvater“, wie der Mitbegründer und künstlerische Leiter der Jüterboger „Heimatspiele“ genannt wurde, gefiel der Bursche mit dem blonden Haar und der festen Stimme. Wie erstaunt war Peter Anders, als seine Absolventenzeit an der Schule um war. Verschwunden mit ihr war zugleich der Wunsch, dieser „schrecklich langweiligen Stadt“ möglichst bald den Rücken zu kehren. „Keine zwölf Monate halte ich es hier aus“, hatte er selbst einmal gedacht und sich in die Weltstadt Dresden zurück gesehnt.

Auf die Bühne gebrachte Stücke wie „Krieg und Frieden“ oder „Die Frage der Macht“ machten Peter Anders zum „großen“ Schauspieler.

Und dann kam sie: Die Rolle, die schon den Knaben Peter in der Literatur wie auf der Bühne faszinierte. Als Mephisto, der Wunschrolle seines Lebens, war Peter Anders in Jüterbog zu sehen und hält dies für seine anspruchsvollste Rolle überhaupt. Der Kohlhaas war ähnlich fordernd und interessant.

Ich bin so froh, dass wir ihm noch so eine schöne Geburtstagsfeier gestaltet haben, das hat er mir sehr oft gesagt in der einen Woche, seit er wusste, dass er Krebs hat. Er hat sich nicht quälen müssen, das ist das einzig Positive.

Dieser so kräftige, sensible, solidarische, geradlinige und lustige Mensch – unser Peter – fehlt uns! Er war fast wie ein Wahrzeichen für Jüterbog. Diese Lücke ist nicht zu schließen! Aber eins ist klar: Wir werden sein Werk fortsetzen!

Am 24. November 2012 werden wir ihn auf seinem letzten Weg begleiten. Ich werde die Trauerrede halten – das wird ein sehr schwerer Tag für mich – und für alle!

Maritta Böttcher, Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der Stadtverordnetenversammlung Jüterbog


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