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Dr. Kirsten Tackmann, Mitglied des Bundestages

Waldstrategie 2050 der Bundesregierung ist weder mutig noch strategisch

„Die lang angekündigte und so dringend notwendige Waldstrategie 2050 des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft enthält zwar wichtige Ziele für klimastabile und vitale Mischwälder, aber ohne konkrete Maßnahmen und strategische Handlungskonzepte ist das deutlich zu wenig. Dass die Vorlage mit den anderen Ressorts nicht mal abgestimmt ist, macht es umso schlimmer. Diese fehlende Ernsthaftigkeit in der Waldstrategie 2050 ist angesichts der dramatischen Lage in den Wäldern fatal. So wie vorliegend hilft die Strategie weder dem Wald oder den Forstleuten aus der Krise noch uns allen, die gesunde Wälder brauchen und wollen“, so Kirsten Tackmann, agrarpolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE, zur heute veröffentlichten Waldstrategie 2050.

Tackmann weiter:

„Die Trennung zwischen der Honorierung der Klimaschutz- bzw. der Ökosystemdienstleistungen der Wälder ist der falsche Ansatz. So spielt man Klimaschutz, biologische Vielfalt, Umweltschutz und Erholungsfunktion im multifunktionalen Wald gegeneinander aus. DIE LINKE bleibt dabei, dass die Honorierung von Ökosystemdienstleistungen im Wald richtig ist, dabei aber alle Dienstleistungen gleichermaßen berücksichtigt werden müssen.

Das Thema Personal und Arbeitsbedingungen im Wald bleibt lediglich eine Randnotiz in der Waldstrategie. Dabei muss doch allen klar sein, dass der notwendige Umbau des Waldes oder die Wiederaufforstung ohne ausreichend gut ausgebildetes und angemessen bezahltes Forstpersonal scheitern wird.

Den Vorschlag, endlich in Dialogforen mit den wichtigsten Akteurinnen und Akteuren im Wald die dringend notwendigen Lösungsansätze zur Vermeidung übermäßiger Waldschäden zu erarbeiten, begrüßt DIE LINKE ausdrücklich. DIE LINKE forderte schon zur Waldstrategie 2020, die geplante Erarbeitung eines neuen Leitbildes Jagd auch ernsthaft umzusetzen. Leider vergeblich. Ein solches am Gemeinwohl orientiertes Leitbild muss Grundlage der dringend notwendigen, aber gerade erneut gescheiterten Novelle des Bundesjagdgesetzes sein.

Jetzt muss eine progressive Mehrheit im neuen Bundestag darauf dringen, diese Waldstrategie 2050 mit einem sinnvollen, strategischen Maßnahmenkonzept zu ergänzen und deren unverzügliche Umsetzung zu sichern.“