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Kreisvorstand

DIE LINKE. Teltow-Fläming kritisiert die Verbannung des Gedenksteins für die Opfer des Nationalsozialismus in Zossen

DIE LINKE. Teltow-Fläming kritisiert die Verbannung des Gedenksteins für die Opfer des Nationalsozialismus aus dem Zossener Stadtpark auf den Friedhof der Stadt Zossen.

Vor dem Hintergrund der Versetzung des Gedenksteins für die Opfer des Nationalsozialismus "Unsterbliche Opfer" aus dem Zossener Stadtpark auf den Friedhof der Stadt Zossen hatte die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Teltow-Fläming eine Anfrage an die Kreisverwaltung gerichtet. Im Zusammenhang mit der Antwort darauf, nimmt der Vorstand des Kreisverbandes Teltow-Fläming der Partei DIE LINKE einstimmig die folgende Position ein:

  1. Das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus ist wichtiger denn je. Die Erinnerung daran ist wach zu halten und darf nicht enden, da immer weniger Zeitzeuginnen und Zeitzeugen das dunkelste Kapitel unserer Geschichte authentisch vermitteln können. Deshalb kommt den Erinnerungs- und Gedenkorten eine immer stärker werdende Bedeutung zu. Jahrzehntelang stand der Zossener Gedenkstein an zentraler Stelle im Stadtpark und war damit im Bewusstsein der Einwohnerinnen und Einwohner fest verankert. So fanden in vielen Jahren am Holocaust-Gedenktag dort Gedenkveranstaltungen statt. Nun befindet sich der Stein auf dem städtischen Friedhof und unterliegt der geltenden Friedhofsordnung.
  2. Die Versetzung des Gedenksteins auf den Friedhof am Rande der Stadt setzt in Zeiten von zunehmendem Antisemitismus, Fremdenhass und Rassismus ein falsches politisches Signal. Die Stadt verbannt damit das Gedenken an die Opfer gezielt aus dem öffentlichen Bewusstsein.
  3. Darüber hinaus wird bei dieser Versetzung verkannt, dass es nicht nur um das Erinnern an Verstorbene, sondern auch um das Gedenken an die Überlebenden und deren erlittenes Leid geht. Der Gedenkstein ist kein Grabstein, sondern ein Mahnmal. Seine Funktion erhält ein Mahnmal nur dann, wenn es mitten unter uns wirkt. Auf einem Friedhof wird hingegen der Toten gedacht. Weiterhin kann der Gedenkstein so nur zu den Öffnungszeiten des Friedhofes aufgesucht werden.
  4. Als Bestandteil des Denkmals Stadtpark ist der Gedenkstein auch ein historisches Zeugnis. In der Antwort der Kreisverwaltung wird dies zwar anerkannt, allerdings nicht vertieft. Der 1975 an einer zentralen Stelle aufgestellte Stein ist sowohl ein Zeugnis einer Zeitschicht des Stadtparks und erinnert darüber hinaus an eine Epoche der deutschen Geschichte. Dieser mehrfachen historischen Bedeutung wurde mit der Verbannung des Steins auf den Friedhof offensichtlich nicht Rechnung getragen.

Insofern fordert DIE LINKE. Teltow-Fläming, dass der Gedenkstein seinen seit Jahrzehnten angestammten Platz im Stadtpark zurückerhält und DIE LINKE in der Stadtverordnetenversammlung Zossen dahingehend tätig wird. DIE LINKE. Teltow-Fläming unterstützt dies.