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Unsere Direktkandidaten in Teltow-Fläming für die Bundestagswahl am 26. September 2021

Tobias Bank, Wahlkreis 60

tobias-bank.de
Tobias Bank

Tobias Bank ist Jahrgang 1985, Politik- und Verwaltungswissenschaftler sowie Historiker und vertritt das Land Brandenburg im Bundesvorstand seiner Partei. Seit 2008 ist er Gemeindevertreter und seit 2010 Kreistagsabgeordneter. In seiner Freizeit kuratiert er Ausstellungen zu zeit- geschichtlichen Themen, sammelt Medaillen aus der DDR und ist ein leidenschaftlicher Wanderer.

Für mehr Gerechtigkeit in der Stadt und auf dem Land

In Deutschland kommen die 119 Milliardäre aktuell auf ein Gesamtvermögen von 595 Milliarden Dollar, während es im Frühjahr 2019 noch rund 501 Milliarden waren. Das heißt, dass innerhalb von ca. 18 Monaten und trotz der Corona-Pandemie weniger als 120 Menschen in Deutschland ihr Vermögen um 94 Milliarden steigern konnten.

Andererseits sind mehr als ein Fünftel der Kinder in Deutschland arm oder von Armut bedroht. Auch bei den über 65-Jährigen sind fast ein Fünftel arm oder von Armut bedroht, weil die Rente nur gerade so zum Leben reicht. Zudem fehlt es an Pflegekräften und Erzieher*innen. Wir haben marode Schulen und können nicht jedem Kind ein warmes Mittagessen garantieren. Viele Krankenhäuser können nur gerade so dem Privatisierungsdruck standhalten. Die Busfahrer*innen Brandenburgs sind die mit am schlechtesten bezahlten in ganz Deutschland und kämpfen zu Recht für einen bundesweiten Manteltarifvertrag.

Wer nach diesen Zahlen noch ernsthaft in Zweifel zieht, dass es eine Vermögenssteuer sowie eine gerechte Erbschaftsteuer braucht, der sollte mal mit offenen Augen durch Brandenburg laufen. Gerechtigkeit heißt, dass sich auch die Superreichen mit einem entsprechendem Anteil beteiligen müssen. Im Übrigen ist das reichste eine Prozent der Weltbevölkerung für 15 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich. Und die reichsten zehn Prozent der Weltbevölkerung sind für die Hälfte aller CO2-Emissionen überhaupt verantwortlich. Privatjets und Luxusjachten haben ihren Preis, nur dass die Folgen für das Klima alle bezahlen müssen. Die Klimafrage ist also eine Gerechtigkeitsfrage.

DIE LINKE braucht dabei nicht grüner zu werden als die Grünen, sie braucht nur ihrer Sache treu bleiben, denn ungezügelte Profitgier geht immer zu Lasten von Mensch und Umwelt. Das haben die Grünen bei ihrer Wirtschaftspolitik bisher vergessen und es wird Zeit, sie daran zu erinnern.

Den ländlichen Raum nicht vergessen

Für mich haben Städte und Dörfer die gleiche Wertigkeit. Auch der ländliche Raum hat ein Recht auf Handynetz, einen guten Öffentlichen Personennahverkehr und eine bedarfsgerechte Gesundheitsversorgung. Armut kennt keinen Unterschied zwischen Stadt und Land, das Recht auf Wohnen ebenso wenig und krank werden die Menschen leider überall. Meine Aufgabe als möglicher Bundestagsabgeordneter ist es, dafür zu sorgen, dass es eine Angleichung der Lebensverhältnisse in allen Regionen Deutschlands gibt. Ärmere Kommunen dürfen nicht von den Gnaden weniger Investoren abhängig sein, denn der Kampf um die Privatisierung von Boden, letztendlich die Frage des Eigentums, findet täglich statt. Es muss dafür gesorgt werden, dass die Kommunen den Kampf um Boden gegenüber Investoren gewinnen können, wenn sie der Meinung sind, dass die Investorenpläne der örtlichen Gemeinschaft nicht guttun. Es braucht ein Verfallsdatum für Bebauungspläne und eine staatliche Beratung für Rekommunalisierungsvorhaben. Außerdem braucht es eine Staatsaufgabe Kultur und die strikte Einhaltung des Konnexitätsprinzips.

Im Industriemuseum der Stadt Brandenburg wurde am 9. Oktober 2020 der 35-jährige Tobias Bank mit 93,4 Prozent der Stimmen von Mitgliedern aus PM, HVL und TF für den Wahlkreis 60 zur Bundestagswahl 2021 gewählt.

Norbert Müller, Wahlkreis 61

privat
Norbert Müller

Wer einen sozial-ökologischen Wandel will, muss im Wahlkreis 61 DIE LINKE wählen

Am 5. September 2020 haben wir als LINKE im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion Norbert Müller erneut zu unserem Direktkandidaten im Wahlkreis 61 für die Bundestagwahl 2021 gewählt. Zum Wahlkreis gehört neben Potsdam und Teilen von Potsdam-Mittelmark auch Lud- wigsfelde. Die Redaktion befragte Norbert Müller zu den Schwerpunkten des anstehenden Bundestagswahlkampfs.

Redaktion: Norbert, was sind aus Deiner Sicht die drängenden Themen, auf die es im nächsten Jahr ankommt?

NM: Wenn wir über das kommende Jahr sprechen, müssen wir erstmal auf dieses Jahr zurückschauen. Nach dem Corona-Lockdown wurden bundesweit die Beschäftigten in der Pflege, den Krankenhäusern und den öffentlichen Verwaltungen für ihren Einsatz beklatscht. Jetzt, wo genau diese Gruppen einen höheren Lohn und bessere Arbeitsbedingungen fordern, wollen die Arbeitgeber sie mit einem feuchten Händedruck nach Hause schicken. Das geht nicht! Es ist unanständig und eine Frechheit, dass die Kosten der Krise auf die Beschäftigten abgewälzt werden. Und genau diese Frage »Wer bezahlt eigentlich für die Krise?« wird sicherlich eine der prägenden Auseinandersetzungen im nächsten Jahr.

Redaktion: Und was ist Deine Antwort darauf?

NM: Für uns als LINKE ist klar: Die Reichen und Superreichen sollen über höhere Steuern und Sonderabgaben die Krisenkosten tragen. In diesem Land gibt es so viel Reichtum, der müsste nur gerecht umverteilt werden. In der Krise gibt es auch Gewinner – wie der Amazon-Chef Jeff Bezos, der sein Milliardenvermögen fast verdoppelt hat. Wenn diese Gewinne ordentlich besteuert würden, wäre es auch kein Problem der Busfahrerin und dem Krankenpfleger einen besseren Lohn zu bezahlen. Aber da trauen sich die Regierenden nicht ran. Das ist aber dringend notwendig. Wenn wir seit Jahren offensichtliche Probleme wie beispielsweise den Pflegenotstand oder die Klimakrise ernsthaft angehen wollen, braucht es mehr öffentliche Investitionen. Deswegen werden wir im Bundestagswahlkampf auch die öffentliche Daseinsvorsorge in den Mittelpunkt stellen.

Redaktion: Im Wahlkreis 61 werden auch Annalena Baerbock für die Grünen und vermutlich auch Olaf Scholz für die SPD antreten. Was unterscheidet dich von beiden?

NM: Ich bin der einzige, der für einen tatsächlichen Politikwechsel streitet. Sowohl Baerbock als auch Scholz bewerben sich ja im Grunde um die Vizekanzlerschaft unter der Union. Mit der Union wird es aber keinen Politikwechsel geben, der Klimaschutz mit den Interessen der Beschäftigten vereint. Wer einen sozial-ökologischen Wandel will, muss im Wahlkreis 61 DIE LINKE wählen.

Norbert Müller wurde am 5. September 2020 im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion mit 58,6 Prozent von Mitgliedern aus Potsdam, PM und TF als Direktkandidat der LINKEN für den Wahlkreis 61 zur Bundestagswahl 2021 gewählt. Damit setzte er sich gegen Ronald Pienkny (32,5 Prozent) und Stefan Roth (8,9 Prozent) durch.

Carsten Preuß, Wahlkreis 62

privat
Carsten Preuß

Mehr frisches Grün ins kräftige Rot – Carsten Preuß ist Direktkandidat für DIE LINKE im Wahlkreis 62

Um den Klimakollaps aufzuhalten, bleiben maximal zehn Jahre. Aufrüstung, kriegerische Auseinandersetzung und die soziale Spaltung nimmt weltweit zu. Hierzulande besitzen die 45 Reichsten in etwa so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Genau dieses riesige Vermögen in den Händen weniger fehlt dem Staat, für ein funktionierendes Gemeinwesen mit Gesundheitswesen, Bildung, Verwaltung, ÖPNV, Polizei, Umweltschutz.

Zudem führen die riesigen Vermögen in den Händen weniger dazu, dass dadurch wenige Menschen sich enorme Macht kaufen können. Das gefährdet auch die Demokratie. Um diese Herausforderungen zu meistern, brauchen wir einen wirklichen sozial-ökologischen Umbau der Gesellschaft.

Wir müssen Treiber der Reformen in der Gesellschaft sein, die jenseits von universeller Konkurrenz, grenzenlosem Wachstum oder Umweltzerstörung sind. Es wird immer klarer, dass das gegenwärtige Wirtschaftsmodell ökologisch blind ist, unglaubliche Ungerechtigkeit produ- ziert und gelenkt wird von perversen Finanzstrukturen.

Die Corona-Krise hat gezeigt, was und wer im öffentlichen und sozialen Leben wirklich systemrelevant ist. Der Umgang mit der Pandemie zeigt, dass die Bürger*innen bereit sind für Veränderungen. Für eine bessere Bildung, für ein Gesundheitssystem in öffentlicher Hand, für einen sozial verträglichen und ökologischen Umbau, für regionale Kreisläufe, für ausreichend bezahlbaren Wohnraum und für eine bedarfsdeckende Finanzausstattung der Kommunen.

Diese enormen Herausforderungen sind die Gründe, warum ich mich politisch stärker einbringen will. Ich will die LINKE im Bundestag dabei unterstützen, diesen sozial-ökologischen und gerechten Gesellschaftswandel zu gestalten.

Ich wurde 1962 in Luckenwalde geboren, bin verheiratet, habe einen 19-jährigen Sohn und wohne in Zossen. Ich habe Landwirtschaft gelernt und studiert und bin seit vielen Jahren im Umweltamt der Kreisverwaltung TF tätig. 2018 und 2019 war ich Mitglied der Linksfraktion im Brandenburger Landtag.

Mit 92,5 Prozent wurde Carsten Preuß von Mitgliedern der LINKEN aus den Landkreisen Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming und Oberspreewald-Lausitz als Direktkandidat gewählt.

Fragen an die Kandidaten

Welche Erfahrung brächtest du ins Parlament ein, was ist Dein beruflicher Hintergrund?

Tobias Bank: Vor meinem Studium habe ich mehrere Sommer als Lagerist und mehr als sechs Jahre als Kellner gearbeitet. Ich kann daher sagen, dass ich weiß, was körperliche Arbeit bedeutet, die nicht all zu gut bezahlt wird. Durch meinen Studienabschluss als Politik- und Verwaltungswissenschaftler sowie mein 20-jähriges ehrenamtliches politisches Engagement, kenne ich mich nicht nur in Verwaltungsfragen aus, sondern auch im parlamentarischen System. Als Historiker für Zeitgeschichte habe ich zudem immer einen vergleichenden Blick.

Carsten Preuß: Von 2018–2019 war ich Mitglied des Landtags. Dort war ich haushalts-, finanz- sowie umweltpolitischer Sprecher der Linksfraktion. Seit vielen Jahren bin ich als Fraktionsvorsitzender in Zossen aktiv. Als gelernter und studierter Landwirt verfüge ich über vielfältige Kompetenzen im Bereich Land- und Forstwirtschaft. Daher vertrete ich als Landesvorsitzender den Umweltverband BUND im Landesforstausschuss. Meine langjährigen Erfahrungen in der Verwaltung ermöglichen es mir, die Abläufe der Exekutive kritisch zu beurteilen.

Norbert Müller: Seit 2014 streite ich als Mitglied des Bundestages für die Rechte von Kindern. Als Obmann im Familienausschuss habe ich das erste linke Konzept für eine Kindergrundsicherung auf den Weg gebracht und als Vorsitzender der Kinderkommission erfolgreich mit den Koalitionsabgeordneten Stellungnahmen verhandelt. Davor war ich jahrelang in der Jugendverbandsarbeit aktiv und habe mich dafür eingesetzt, dass junge Menschen ermächtigt werden, ihre Interessen selbstständig vertreten können. Dieses Engagement prägt bis heute meine politische Arbeit.

Was ist Deine politische Bilanz, was hast Du erreicht, was war Dein größter politischer Erfolg?

Carsten Preuß: Zwischen 2009 und 2011 organisierte ich die Petition gegen die Seenprivatisierung. Sie wurde von über 110.000 Menschen unterzeichnet und führte zum Stopp der Privatisierungspraxis. Als Mitglied des Landtages habe ich durch Änderungen zum Landeshaushalt 2019/20 eine stärkere Fokussierung auf die Bereiche Umweltschutz und Tierwohl erreicht. Maßgeblich habe ich Beschlussvorlagen der Koalition zum Natur-, Umwelt- und Klimaschutz vorbereitet. Auch im Stadtparlament Zossen konnte ich mit meiner Fraktion wichtige Akzente im Bereich Umweltschutz, Stadtentwicklung und Ehrenamt setzen.

Norbert Müller: Erst jüngst hat sich wieder gezeigt, was wir mit beharrlicher Arbeit erreichen können. Seitdem die Wehrpflicht 2011 ausgesetzt wurde, stieg die Zahl minderjähriger Rekrut*innen bei der Bundeswehr Jahr um Jahr. Als ich in den Bundestag nachrückte, habe ich das zum Thema gemacht. Mit Erfolg: Mittlerweile gibt es breite Kritik an dieser Praxis bis hin zum Wehrbeauftragten. Und: Der Anteil der Minderjährigen in der Bundeswehr ist im vergangenen Jahr deutlich eingebrochen. Wir werden hier natürlich dranbleiben. Denn das Ziel lautet: Nie unter 18!

Tobias Bank: Ich bin kein Mitglied eines Parlamentes, daher sind meine Möglichkeiten als Einwohner begrenzt. Trotzdem waren von mir initiierte Proteste gegen steigende Mieten erfolgreich. Auch von mir eingebrachte Förderung von Tagesmuttis ist ein Erfolg. Weiter ist der Druck auf die Landesregierung durch meine Petition für eine Taktverdichtung des RE4 zu nennen, die Verankerung kommunalpolitischer Themen auf Bundesebene sowie etliche Initiativen zu Digitalisierung/Breitbandabdeckung.

Was hast Du Dir vorgenommen? Wo würdest Du Deinen Arbeitsschwerpunkt im Bundestag setzen wollen?

Norbert Müller: Familien müssen radikal entlastet werden. Ich setze mich dafür ein, dass die Kita- und Hortgebühren bundesweit wegfallen. Außerdem brauchen wir endlich ein Kitaqualitätsgesetz. Vor allem aber will ich weiter dafür streiten, dass kein Kind mehr in Armut aufwächst. Wir schlagen dazu eine Kindergrundsicherung mit einem Sockelkindergeld von 328 Euro vor. Hinzu kommen Zuschläge für Kinder, die derzeit noch in Armut leben. Davon würden fast alle Familien profitieren. Um das umzusetzen müssen wir aber an die Einkommens- und Vermögensverteilung ran.

Tobias Bank: Im Bundestag möchte ich mich für die Belange der Kommunen einsetzen: Ausreichend finanziell ausgestattete Kommunen, eine an die Realitäten angepasste Wirtschaftsförderung, Unterstützung bei Rekommunalisierungsvorhaben, kombinierbare Förderprogramme bei sozialen, Energie- und Umweltthemen, das Staatsziel Kultur, Anreize für sozialen Wohnraum - all das sind Themen, die das Leben in den Kommunen bestimmen. Daher verdienen die Kommunen für mich als Bundespolitiker die größte Aufmerksamkeit.

Carsten Preuß: Aufgrund meiner beruflichen Erfahrungen möchte ich die Fraktion in den Bereichen Land- und Forstwirtschaft sowie Naturschutz unterstützen. Damit würde ich in die Fußstapfen von Kirsten Tackmann treten. Schwerpunkte sind dort die Schaffung fairer und nachhaltiger Rahmenbedingungen für die landwirtschaftlichen Betriebe, die Gewährleistung sicherer und gesunder Lebensmittel, die Verbesserung des Tierwohls in der Nutztierhaltung, die Stärkung der ländlichen Räume und die Zukunftssicherung der Waldwirtschaft.

Bist Du außerhalb der Politik ehrenamtlich aktiv und wenn ja, warum gerade dort?

Carsten Preuß: Seit vielen Jahren bin ich aktives Mitglied des BUND Brandenburg und seit 2016 auch Vorsitzender des Verbandes. Der BUND versteht sich als die treibende gesellschaftliche Kraft für eine nachhaltige Entwicklung. Unsere Vision ist ein zukunftsfähiges Land in einer zukunftsfähigen und friedfertigen Welt. Wir treten ein für eine gerechte Nutzung des globalen Umweltraumes auf der Basis ökologischer Erneuerung und sozialer Gerechtigkeit. Wichtig ist mir auch, dass der BUND ein Mitgliederverband ist mit demokratischen Entscheidungsstrukturen auf allen Ebenen.

Norbert Müller: In Fahrland habe ich eine Bürgerinitiative mitgegründet, die sich im Dorfleben engagiert. Aktuell führen wir beispielsweise eine Abstimmung unter den Einwohner*innen über ein Ortswappen durch. Wir haben aber auch z. B. die Erweiterung der Grundschule, mehr Busse und mehr Kitaplätze durchgesetzt. Uns verbindet besonders das Menschenbild und die Solidarität im Ort – auch über Partei- oder Religionsgrenzen. Und ich bin gerne Mitglied beim SV Babelsberg 03 und unterstütze, weil ich finde, dass auch Fußball niemals unpolitisch ist.

Tobias Bank: Neben der Politik unterstütze ich eine Mieterinitiative beim Kampf um bezahlbare und soziale Mieten. Ich denke, dass Wohnen ein Menschenrecht ist und wir überall dafür Sorge tragen müssen, dass ausreichend bezahlbarer und sozialer Wohnraum zur Verfügung steht. Außerdem bin ich in einem Umweltnetzwerk engagiert, welches sich gegen eine sozialunverträgliche Verdichtung und für lokalen Umweltschutz einsetzt. Mir ist es wichtig, dass wir unser lokales Lebensumfeld lebenswert halten. Zusätzlich bin ich in mehreren Heimatvereinen aktiv, weil mir die Pflege der lokalen Geschichte unverzichtbar ist.

Hast Du ein aktuelles Projekt, was außerhalb der Politik liegt?

Norbert Müller: Spätestens Anfang Januar beginne ich meine ersten Pflanzen anzuziehen. Paprikas brauchen besonders lange Zeit, ehe sie keimen. Bis in den April kommen dann diverse Tomatensorten, Physalis, Auberginen, Gurken, Zucchini und Kürbispflanzen dazu. Ab Mai kommt das meiste raus in den Garten und meine Frau ist froh, dass die ganzen Anzuchtkästen und Minigewächshäuser wieder von den Fensterbänken verschwinden. Und im Sommer und Herbst wird geerntet und haltbar gemacht: Marmeladen, Tomatensaucen, Gewürzgurken, Obstweine.

Tobias Bank: Für meinen Heimatort habe ich ein Konzept entwickelt, welches über im Ort verteilte Stelen Informationen zur Lokal- und Heimatgeschichte in den öffentlichen Raum bringt. Die ersten Stelen sind aufgestellt und derzeit bin ich dabei, für zwei weitere Stelen Informationen zu recherchieren, Texte zu schreiben und Bildmaterial zu sammeln. Die Aufstellung der Stelen soll noch in diesem Halbjahr erfolgen. Als Historiker ist mir die aktive Geschichtsarbeit besonders wichtig und mit diesem Projekt möchte ich Geschichte öffentlich zugänglich machen.

Carsten Preuß: Aktuell betreue ich mehre Lockstöcke und wirke damit am Wildkatzenmonitoring in Brandenburg mit. 2019 gelang mir der erste Nachweis einer Wildkatze für Brandenburg. Mit dem Wildkatzenmonitoring ermitteln wir, wie weit die Wildkatze hier schon verbreitet ist und wie wir die Lebensbedingungen für die Tiere verbessern können. Mit einem Verein bewirtschafte ich einen Weinberg in Zesch. Hier sind wir gerade beim Rebschnitt, der die Grundlage für den späteren Erfolg bei der Weinlese ist. Der Weinberg ist auch ein schönes Beispiel für regionale Wertschöpfung.

Welche drei Worte beschreiben Dich am besten – und warum?

Tobias Bank: Laut Aussagen von Sandra Schröpfer: Tobias ist engagiert bei sozialen und politischen Fragen, egal ob es um Projekte für Benachteiligte, Kinder, Frieden oder Geschichte, für Tiere oder die Umwelt geht. Er ist aktives Mitglied in diversen Vereinen, Projekttreiber, Ideengeber und Workaholic. Tobias ist leidenschaftlich, aus tiefster Überzeugung und mit ganzem Herzen beim Sammeln von historischen Exponaten und Politikmachen. Tobias ist Netzwerker, der Menschen verbindet, vermittelt und Kompromisse findet.

Carsten Preuß: Zugewandt: ich trete anderen Menschen respektvoll und wertschätzend gegenüber und zeige Interesse an ihren Anliegen. Das geht heute leider immer mehr verloren. Zielorientiert: meine Entscheidungen und Handlungen versuche ich an übergeordneten Zielen auszurichten und ich lasse mich nicht durch Rückschläge oder Schwierigkeiten davon abbringen. Ausdauernd: ich bin weniger Sprinter, sondern eher Ausdauerläufer. Auch wenn für Ausdauer in einer schnelllebigen Gesellschaft häufig die Zeit zu fehlen scheint, ist Ausdauer auch heute noch ein entscheidender Erfolgsfaktor.

Norbert Müller: Entschlossen, weil ich Dinge gerne anpacke und was mir wichtig ist, auch durchsetzen will. Zuverlässig, weil mich wenig mehr nervt als Unpünktlichkeit und Schlamperei. Gilt auch, wenn mir selbst was durchrutscht. Das ärgert mich dann noch mehr, als bei anderen. Hartnäckig, weil wenn ich mich einmal festgebissen habe, auch so schnell nicht mehr locker lasse. OK, ist jetzt nicht nur vorteilhaft, aber so bin ich.

Was ist derzeit Dein wichtigstes politisches Projekt?

Norbert Müller: SPD und Union hatten 2018 im Koalitionsvertrag geregelt, dass sie die Kinderrechte im Grundgesetz verankern wollen. Als LINKE waren wir die ersten, die vor 20 Jahren diese Forderung erhoben haben. Kinder sind Träger eigenständiger Rechte auf Schutz, Förderung und Beteiligung. Rechte, die in der UN-Kinderrechtskonvention und der Europäischen Menschenrechtscharta geregelt sind und in Deutschland nur eine untergeordnete Rolle spielen. Die Union blockiert dieses Vorhaben und die SPD agiert kraftlos, aber wir lassen hier nicht locker.

Tobias Bank: In meiner Heimatgemeinde arbeiten wir seit mehreren Monaten daran, für besonders von Mietsteigerungen betroffene Wohnsiedlungen sogenannte Milieuschutzsatzungen zu erlassen. Dafür haben wir als LINKE mehrere Initiativen gestartet. Die Empfehlung unserer konzernfreundlichen Verwaltung, diese nicht anzunehmen, wurde im Mai 2021 abgelehnt. Das heißt, dass die Mehrheit der Gemeindevertreter*innen das Problem erkannt hat und das Mittel der Milieuschutzsatzung für geeignet hält. Wir stehen also kurz vor der Umsetzung. Das ist ein Erfolg für alle Mieter*innen.

Carsten Preuß: Mein Ziel ist es, eine breite gesellschaftliche Allianz für den sozial-ökologischen Umbau aufzubauen. Die klimapolitischen Herausforderungen eröffnen die Chance, Soziales neu zu denken und mehr Lebensqualität für alle zu schaffen. Klimaschutz darf »kein Elitenprojekt« und ein umweltbewusstes Leben »kein Luxus« sein. Mit dem derzeitigen Wirtschafts- und Finanzsystem lassen wir uns auf ein Experiment ein, dass scheitern wird. Es geht von der Annahme aus, dass grenzenloses Wachstum auf einem begrenzten Planeten möglich sei. Um dieses Wachstumsdilemma zu lösen, reicht nicht ein grün angestrichener Kapitalismus – hier muss die Systemfrage gestellt werden!

Welche ist deine vorrangige Botschaft an die Wählerinnen und Wähler?

Tobias Bank: DIE LINKE ist das gute Gewissen unserer Gesellschaft. Sie ist häufig Korrektiv des täglichen Regierungs- und Verwaltungshandelns, weil sie Menschen eine Stimme in den Parlamenten und Vertretungen gibt, die sonst nicht gehört werden. Oder kennen Sie eine andere Partei, die sich so stark für Hartz-IV-Empfänger*innen und eine Bürgerversicherung, für Kinderrechte im Grundgesetz und die bundesweite Abschaffung von Studiengebühren, für Geringverdiener*innen und mehr Steuergerechtigkeit, für Alleinerziehende und prekäre Renter*innen einsetzt? Ich nicht. Daher braucht es DIE LINKE.

Carsten Preuß: Die unglaubliche Vermögenskonzentration muss thematisiert werden. Hierzulande besitzen die 45 reichsten Haushalte etwa so viel wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Genau dieses riesige Vermögen in den Händen weniger fehlt dem Staat: für eine bessere Bildung, für ein Gesundheitssystem in öffentlicher Hand, für einen sozial verträglichen und ökologischen Umbau, für ausreichend bezahlbaren Wohnraum und für eine bedarfsdeckende Finanzausstattung der Kommunen.

Norbert Müller: SPD und Grüne wollen (mit Nuancen) im Kern ein »Weiter-so« der Politik der Merkel-Ära – nur ohne Merkel. Dass die Schere zwischen Arm und Reich in diesen 16 Jahren immer weiter auseinanderging und einige Wenige gigantische Vermögen angehäuft haben, interessiert sie maximal für Sonntagsreden. Wir wollen das Umkehren: Große Vermögen wollen wir abschöpfen über die Wiedereinführung der Vermögenssteuer und eine hohe Erbschaftssteuer. Das wird nur mit einer starken LINKEN drin sein.

Was sagst du jenen, die sich noch nicht entschieden haben, warum ist deine Wahl erste Wahl?

Carsten Preuß: Mit der Bundestagswahl werden die Weichen dahingehend gestellt, wie die künftige Verteilung der Corona-Krisen-Kosten aussehen wird. Die Lobbyverbände fordern Lohnverzicht, Nullrunden bei der Rente und Erhöhung des Renteneintrittsalters und weitere massive Kürzungen im Sozialbereich. Es braucht eine starke LINKE, die dafür kämpft, dass die Profiteur*innen der Krise und die Reichen und Vermögenden an der Bewältigung der Corona-bedingten Kosten angemessen beteiligt werden.

Norbert Müller: Wer authentische linke Politik haben will, kann sein Kreuz gar nicht bei Scholz oder Baerbock machen. Linke Politik bedeutet, sich mit den Mächtigen und Reichen anzulegen und Bündnisse zur gerechten Verteilung des gesellschaftlichen Reichtums zu organisieren. Genau das will ich weiter tun.

Tobias Bank: Die Auswirkungen der Klimakrise, der notwendige Strukturwandel in einigen Regionen sowie die Umstrukturierungen in der Arbeitswelt müssen bezahlt werden, wenn wir zukunftsfähig bleiben wollen. Mit Ihrer Wahl des Deutschen Bundestages entscheiden Sie, wer dafür bezahlt. DIE LINKE setzt sich für eine Vermögenssteuer und einen höheren Spitzensteuersatz ein, damit die Super-Reichen endlich einen angemessenen Beitrag für die bevorstehenden Aufgaben leisten.


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