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Norbert Müller, Mitglied des Deutschen Bundestages

Norbert Müller MdB

Zahl der Pflegekinder auf Höchststand – vor allem arme Familien betroffen

Noch nie waren so viele Kinder in einer Pflegefamilie untergebracht wie derzeit. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Kleine Anfrage hervor, die wir als Linksfraktion im Bundestag gestellt haben. Waren es 2008 noch ca. 60.000 Kinder und Jugendliche, ist die Zahl der Pflegekinder bis zum Jahr 2017 auf über 81.000 angestiegen. Die meisten von ihnen kommen aus armen und Ein-Elternfamilien. Das zeigt vor allem eines: Kinderarmut bedeutet strukturelle Kindeswohlgefährdung. Die Verantwortung tragen dafür nicht die Eltern, sondern eine Sozialpolitik, die Arme systematisch ausgrenzt und benachteiligt.

Natürlich gibt es auch tragische Fälle von Vernachlässigung und Eltern, die ihren Kindern in keiner Weise gerecht werden. Doch die übergroße Anzahl an Eltern, denen ihre Kinder entzogen werden, hat die ihnen eigentlich zustehende Unterstützung bei der Erziehung nicht erhalten, die ihnen seitens des Sozialstaates zustünde.

Eigentlicher Charakter einer Vollzeitpflege ist eine vorübergehende Betreuung der Kinder mit dem Ziel die Herkunftsfamilie nächstmöglich wieder zu vereinen. Bei einer durchschnittlichen Verweildauer von mittlerweile 30 Monaten in der Pflegefamilie, scheint diese Zielsetzung jedoch bedroht. Die Pflegefamilien scheinen sich als Alternative zur stationären Heimerziehung immer größerer Beliebtheit zu erfreuen. Dort sind es noch knapp 100.000 Kinder und Jugendliche, wobei sich diese Zahl mit dem Rückgang der Geflüchtetenzahlen im Abwärtstrend befindet.

Beide Formen der Fremdunterbringung haben Vor- und Nachteile: Während die Vollzeitpflege mit quasi familienanalogen Strukturen aufwartet, sind es in der stationären Jugendhilfe pädagogische Fachkräfte, die sich um das Wohl des Kindes kümmern. Abhängig von den Bedürfnissen des einzelnen Kindes ist die eine oder andere Form geeignet. Meine Sorge ist jedoch, dass dank klammer Kassen bei den Kommunen diese Entscheidung ökonomisch und nicht pädagogisch begründet wird. Denn die Kosten der Heimerziehung sind um ein vielfaches höher als jene für Pflegefamilien.

All das weist vor allem auf eines hin: Es gibt strukturelle Mängel in der Kinder- und Jugendhilfe. Es fehlt an Personal und Ausstattung der Jugendämter, an Präventionsangeboten und Erziehungsberatungsstellen. Solange diese Situation anhält, wird es immer wieder zu tragischen Fällen kommen, bei denen sich die Jugendhilfe in ihr Gegenteil verkehrt. Wenn das Familienministerium den angelaufenen Beteiligungsprozess zu einer Reform des SGB VIII, dem Kinder- und Jugendhilfegesetz, nicht wieder gegen die Wand fahren möchte, muss es auf die Stimmen hören, die das seit Jahren anmahnen.


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