Politik ist ein schmutziges Geschäft

Zu den jüngsten Vorgängen im Jugendhilfeausschuss des Landkreises Teltow-Fläming erklärt die Kreistagsabgeordnete und 1. Stellv. Vorsitzende des Kreistages, Maritta Böttcher: 

Als mir das mal jemand sagte, erwiderte ich: Politik wird von Menschen gemacht und damit kann das geändert werden. „Wie schnell zerstört Bequemlichkeit die eigenen Pläne. Manchmal scheint eine Lüge nützlicher als die Wahrheit zu sein. Aber die Lüge zerfrisst den Charakter, und wer ist ohne Charakter ein Mensch? Kraft und Schwäche, Mut und Angst, Festigkeit und Schwanken, Wahrheit und Lüge liegen im Leben oft dicht beieinander. Da gibt es keine goldene Mitte, sondern man muss sich entscheiden und danach, wie die Antwort ist, wird man Euch beurteilen.“
Diese Passage aus meiner Rede zur Jugendweihe fiel mir spontan dazu ein. Nachdem sich die Fraktionen im Kreistag auf die Zugriffe zu den Fachausschüssen (das erfolgt entsprechend der Wahlergebnisse) geeinigt hatten, schienen alle entspannt mit der Arbeit zu beginnen. Bis zum 14.1.2009! Die Wahl eines Ausschussvorsitzenden ist nach altem parlamentarischem Brauch dann eigentlich nur noch Formsache. Anders bei der hiesigen SPD im Kreis. Hinterlistig, unehrlich und unqualifiziert ging die Arbeit in diesem Ausschuss los. Hinterlistig, weil vorher mit Mitgliedern gemauschelt wurde, mich nicht zu wählen. Unehrlich, weil ich noch eine Stunde vor der Sitzung beim Landrat am Tisch saß und kein Wort über eine eigene Kandidatin fiel. Frau Igel wurde dann gewählt. Unqualifiziert, weil die Wahl nicht einmal vorbereitet war, so ist sie absolut anfechtbar. Ich bin es gewohnt, Niederlagen zu verkraften und kann immer noch kraftvoll agieren. Meine Enttäuschung ist nicht nur persönlich geprägt. Es schadet unserer Partei, wenn wir hier jetzt nicht auch klar machen, dass mit uns nicht alles möglich ist. Rainer Reinecke, Heike Kühne und ich werden im Ausschuss gute Arbeit leisten, wir werden hart um Mehrheiten zugunsten der Kinder- und Jugendarbeit kämpfen.
Ich habe ca. 80 E-Mails, Briefe und SMS von Menschen außerhalb der Partei erhalten, auch das sollte uns Mut machen, getreu meinem Wahlkampfmotto: Wer kämpft kann verlieren. Wer nicht kämpft hat schon verloren.